Aus der Chronik

1899 bis 1908

Eine handvoll sangesbegeisterter Männer, insbesondere die Herren Johann TREE und Ottokar KONRADT regten

1899

die Gründung eines Männerchores an. Am 22. Februar fand im Gasthaus TREE (heute BUCHINGER) die Gründungsversammlung statt. Probenabend war jeden Mittwoch im Gasthaus PASCHING, nachmals PIRINGER und HOF, heute FLOH.

1900

Der Verein nahm am 28. Juni geschlossen am Huldigungsfackelzug zu Ehren des 70. Geburtstages von Kaiser Franz Joseph in Wien teil.

1901

Bei der Gersthofer Liedertafel am 23. März in Wien wurde an den Ehrenchormeister des Wiener Gesangsvereines Prof. Eduard KREMSER die Bitte gerichtet, die Schaffung eines Wahlspruches zu übernehmen.

Dieser schrieb aus dem Stegreif einen vierstimmigen Chorsatz "Deutsches Lied vom Donaustrand, kling hinaus ins weite Land" nieder und übergab ihn an Chormeister TREE.

Die Konstituierung des Vereines wurde am 11. Mai durch die k.u.k. Stadthalterei in Wien angezeigt und am 29. Mai unter der Zahl 42.740 genehmigt.
Die offizielle konstituierende Versammlung hielt der Club am 5. Juni ab.

Zum ersten Ehrenmitglied des Clubs wurde am 12. Juni Hermann ERHARDT bestellt.

1902

Am 19. Oktober wurde der Verein in den Sängerbund aufgenommen.

1903

Verschiedene Mitglieder des Clubs vereinten sich zu einem Orchester. Bei der Generalversammlung wurde beschlossen, die Liederbücher von Eduard KREMSER (siehe oben) für das Notenarchiv anzuschaffen und diese aus der Clubkasse zu bezahlen. Bei der Sparkasse Tulln wurde ein "Einlegebuch" angelegt.

1904

Die Herren LANGAUER sen. und jun. traten aus dem Sängerclub aus und gründeten in Langenlebarn einen gemischten Chor unter der Bezeichnung "Volksgesangsverein". Am 3. Juli unternahm der Wiener "Gotthardbund" einen Sänger- und Familienausflug nach Langenlebarn. Festgottesdienst, Frühschoppen und abends gemeinsames Singen und Musizieren standen auf dem Programm. Zum zweiten Ehrenmitglied des Sängerclubs wurde am 24. Februar Ignaz STEPANEK ernannt.

1905

Im Jänner teilte der Gotthardbund die Umbenennung des Vereins auf "Neubauer Sängerbund" mit. Bei der Generalversammlung am 11. März bat Obmann Rudolf ROHNEFELD von einer Wiederwahl seiner Person wegen Zeitmangels und Arbeitsüberlastung abzusehen.

1906

Eine blamable Situation für den Club ergab sich im Zuge der Installation von Pfarrer Josef PREUSS. Die Leitung des Sängerclubs musste bedauern, dass der Verein wegen der geringen Beteiligung an Sängern nicht singfähig war. Bei der daraufhin stürmisch verlaufenen ausserordentlichen Generalversammlung wurde die Stellung des Orchesters im Club heftigst diskutiert. Sehr tüchtige Mitglieder wie A. WAGNER - Obmann des Zither- u. Schrammelclubs "D'Lebinger Herzbinkerl" - und E. GOLDBERGER gingen dem Club dadurch verloren. Am 1. Juli besuchte der Neubauer Sängerbund den Sängerclub Langenlebarn.

1907

Etwas verspätet wurde am 2. Februar in der Pfarrkirche die Gründungsmesse für den Sängerclub gelesen. Am 17. April wurde eine Reisekassa angelegt. Am selben Abend brachte der Chor dem Bischof von St. Pölten, Dr. RÖSLER, ein Ständchen dar.

1908

Am 3. Februar wirkte der Club beim Empfang des neuen Oberlehrers, Herrn Johann POLLAK und dessen Amtseinführung mit. Die Herren Franz LAMPERT und Leopold UHLIK traten dem Club bei. Am 7. Mai war der Club fast vollständig bei der vom niederösterreichischen Sängerbund in Schönbrunn veranstalteten Serenade, anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums "Seiner Majestät, Kaiser Franz Josephs I", vertreten. Chormeister Johann TREE wurde zum Ehren-Chormeister ernannt. Gründungsmitglied Rudolf ROHNEFELD zog nach Wien. Der Club verlor ein wertvolles Mitglied, erwarb aber bei einer Versteigerung das zurückbleibende Harmonium.